Marcel liebt Bouldern, Volleyball und "köstliche Spezialitäten rund ums Meer". Wenn er sich nicht einem dieser drei Themen widmet, ist er bei uns im Büro anzutreffen. Dort unterstützt er uns unermüdlich seit einem halben Jahr im Bereich Software Engineering.
Marcel, du bist bei uns vor allem für das Thema Geräte-Connectivity zuständig. Wie bist du ausgerechnet auf diesen Bereich gestoßen?
Da bin ich eher zufällig reingerutscht, aber ehrlicherweise gefällt mir die Thematik sehr gut. Denn was ich bereits während meines Bachelors Informatik und Multimedia mit Schwerpunkt maschinellem Lernen an der Uni Augsburg und auch jetzt im Master merke: Die Informatik ist so breit gefächert, dass ich mich nicht nur auf einen Bereich festlegen, sondern in noch mehr unterschiedliche Fachgebiete reinschnuppern möchte.
Deshalb ist es eine richtig tolle Erfahrung, dass ich durch meine Aufgabe im Bereich der Geräte-Konnektivität hier nochmal einen ganz neuen Aspekt kennenlernen kann.
Welche Aufgaben übernimmst du im Arbeitsalltag?
Ganz viele: Zum einen arbeite ich stark am Forschungsprojekt x2Log, in dem ich mit Sebastian als Verantwortliche für den Bereich Konnektivitäts-Lösungen fungiere. Wir sind hier zu zweit die Ansprechpartner für alle am Projekt beteiligten Personen.
Auf der anderen Seite gibt es noch meine ToDos in Bezug auf das IoT Cockpit. Das IoT Cockpit ist unsere eigene Smart Product Platform, die wir dieses Jahr als SaaS-Produkt gelauncht haben. Über die Plattform ist es möglich, die eigenen Geräte zu vernetzen, ans Internet anzubinden und den unterschiedlichen Stakeholdern Zugriff auf die dort gesammelten Daten zu geben. Hier arbeite ich daran, dass die Verbindungen – also die Schnittstellen – zwischen den Edge Devices und der Software hergestellt werden. Dabei geht es also auch wieder um Gerätekonnektivität in einem realen Anwendungskontext.
Du hast das Forschungsprojekt x2Log angesprochen. Wie kam es zustande, dass du dort mitarbeiten kannst?
x2log ist ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt, an dem rund 15 Personen beteiligt sind. tresmo ist ein innovatives Unternehmen und wurde deshalb als Implementierungspartner für das Forschungsprojekt angefragt.
Das Forschungsvorhaben ist darauf ausgelegt, Process Mining zu betreiben. Die Grundlage hierfür stellen Prozessdaten aus echten Geschäftsabläufen dar. Das klingt jetzt sehr kryptisch, aber im Endeffekt möchte man Prozesse optimieren und dafür verschiedenste Daten aus beliebigen Datenquellen nutzen können.
Und hier komme ich ins Spiel:
Denn zu lösen, wie die Daten, die ganz unterschiedliche Strukturen und Attribute aufweisen, den Process Mining Algorithmen “schmackhaft” zu machen, ist meine Aufgabe. Ich implementiere eine Datenaggregationsplattform mit Schnittstellen zu den Datenlieferanten und Analytikern, um Daten sowohl zu aggregieren als auch in das benötigte Format zu transformieren. Das ist eine weitere Facette des Bereichs Konnektivität, weshalb ich als Entwickler mit ins Projekt geholt wurde.
Ist das bisher dein größtes Projekt bei tresmo?
Das ist auf jeden Fall das größte Projekt. Das gesamte Vorhaben ist auch über einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt, wobei andere interne Projekte, an denen ich mitgewirkt habe, eher kleiner waren und sich nur über einige Wochen erstreckten.
Das war auch interessant, weil man so super reinschnuppern konnte – aber ein Marathon bringt auf lange Sicht dann doch mehr als ein kurzer Sprint.
Im Forschungsprojekt bin ich jetzt voll involviert, kenne die beteiligten Partner und die Technologien, die verwendet werden und kann da auch wirklich was bewirken, anstatt nur kurz mitzuarbeiten.
Wie klappt die Arbeit im Forschungsprojekt – ist das Neuland für dich, ein wissenschaftliches Thema zu behandeln?
Komplettes Neuland nicht. Ich habe auch meine Bachelorarbeit in Kooperation mit einer Firma geschrieben. Da war die Verbindung von Wissenschaft und Praxis auch gegeben. Was aber auf jeden Fall Neuland für mich ist, ist in so einem Umfang und mit so vielen Projektbeteiligten zusammen zu funktionieren. Damit alle an einem Strang ziehen können, muss man sich intern auch gut absprechen und eine gute Kommunikation haben.
Denn nur dann können alle Projektbeteiligten mit teils sehr unterschiedlichen beruflichen Hintergründen gemeinsam Problemstellungen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und Lösungsansätze diskutieren. Das ist auf jeden Fall eine spannende Aufgabe, die eine Weile dauert und noch nicht vorbei ist.
Du schreibst in Kooperation mit tresmo auch deine Masterarbeit. Welche Vorteile hat das für dich?
Mir war von Anfang an ganz wichtig, dass ich neben dem Werkstudentenjob auch meine Masterarbeit schreiben kann. Diesbezüglich habe ich bei meinen Bewerbungen viel Wert darauf gelegt, Offenheit und Kooperationsbereitschaft von den Firmen als Resonanz auf diesen Wunsch zu bekommen. Bei tresmo war das überhaupt kein Problem.
Dass sich on top noch die Gelegenheit für die Mitarbeit beim Forschungsprojekt ergeben hat, war quasi das i-Tüpfelchen. Denn jetzt kann ich zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen des Forschungsprojekts auch meine Masterarbeit schreiben.
Bis dahin kann ich schon sehr viel theoretisches Vorwissen generieren, das ich dann als Basis nutzen kann. Theorie und Praxis lassen sich so toll für die Masterarbeit verbinden.
Buzzwords wie Edge Gateways, Cloud Sensorik oder Time-series Data haben mir beispielsweise bis zu Beginn meiner Tätigkeit bei tresmo nichts gesagt. Da habe ich schon sehr viel gelernt und mich sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickeln können, was für die Zukunft Gold wert ist.
Zum Abschluss darfst du uns noch verraten, was dir bei der Arbeit am meisten Spaß macht?
Zum einen die offenen Büros. Das hätte ich am Anfang – ehrlich gesagt – gar nicht erwartet. Denn ich habe während der Corona-Zeit auch schon in einem anderen Unternehmen als Werkstudent gearbeitet und dort hatten wir geschlossenen Büroräumlichkeiten, da war jeder für sich. Bei tresmo ist es durch das offen gestaltete Büro automatisch so, dass man mit den Kolleg:innen redet, sich persönlich austauscht und wirklich miteinander arbeitet. Das ist ein schönes Gefühl, das ich so bisher nicht kannte. Und wenn es doch mal etwas ruhiger sein soll, gibt es genug Möglichkeiten, sich zurückzuziehen.
Das andere, was ich spannend finde, ist, dass man als Werkstudent Einfluss nehmen kann. Das ist nicht in allen Unternehmen so – da wird es oft eher kritisch gesehen, wenn der Werkstudent Ideen oder Anregungen einbringt und sich auch Gedanken weit über die Aufgabenstellung hinaus macht. Aber hier ist es das genaue Gegenteil: Du musst Ideen haben und Einfluss nehmen, sonst wird es schwierig.